Wussten Sie, dass im integrierten Spargelanbau zehn bis zwanzig Prozent der Pflanzen von der Spargelfliege befallen werden1? Das stellt Bauern vor große Herausforderungen. Sie müssen ihre Felder vor diesem Schädling schützen. Dabei ist es wichtig, die Pflanzen umweltschonend zu schützen.
Benevia gegen die Spargelfliege
Das Mittel Benevia, dessen Wirkstoff Cyantraniliprole ist, hat eine Zulassung zur Bekämpfung der Spargelfliege erhalten.
Folgende Punkte sind zu beachten:
Da Benevia als bienengefährlich (B1) eingestuft ist, muss die Anwendung spätestens drei Wochen vor dem erwarteten Blühbeginn erfolgen.
- In der Praxis bedeutet dies, dass eine Behandlung nur bis etwa – – zehn Tage nach dem ersten Austrieb möglich ist.
- Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der erste Austrieb mit einer Höhe von ca. 40 bis 50 cm in einem für die Spargelfliege sehr attraktiven Stadium. Eine Behandlung ist jedoch nur sinnvoll, wenn in diesem Zeitraum tatsächlich ein Flug oder Anflug von Spargelfliegen beobachtet wird. Daher sollte der Flug mit grünen Stableimfallen überwacht werden.
- Zur besseren Wirkstoffaufnahme sollte ein ölhaltiger Zusatz beigegeben werden.

Wirkung auf adulte Tiere
Um die Wirksamkeit verschiedener Insektizide auf adulte Fliegen zu testen, wurden im Pflanzenschutzamt Versuche in Gazekäfigen durchgeführt. Es zeigte sich, dass keines der getesteten Insektizide eine vollständige Wirkung auf adulte Fliegen zeigte.
Die Insektizide Karate Zeon und Benevia töteten jeweils etwa 50 % der Fliegen innerhalb von zwei Tagen, während Mospilan SG in diesem Zeitraum nur etwa 15 % der Tiere tötete. Diese Mortalitätsraten innerhalb der ersten zwei Tage werden als vergleichbar mit Freilandbedingungen eingeschätzt.
Wirkung auf Spargelfliegenlarven
Es wurden auch Versuche zur Wirksamkeit auf Spargelfliegenlarven durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigten, dass Danadim Progress eine sehr gute Wirkung auf die Larven hatte, während weder Karate Zeon noch Benevia unter den geprüften Bedingungen eine Wirkung auf die Larven zeigten.
Obwohl die Aufnahme des Wirkstoffes beim Produkt Benevia durch einen öligen Zusatz verbessert werden kann, ist nicht davon auszugehen, dass die Wirkung ohne diesen Zusatz vollständig ausbleibt. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass die Bekämpfung der Spargelfliege hauptsächlich über die Kontaktwirkung auf die adulten Insekten erfolgen muss.
Alternative Mulchmethoden
Angesichts der eingeschränkten Verfügbarkeit von Insektiziden sollten alle alternativen Bekämpfungsmöglichkeiten genutzt werden. In den letzten Jahren wurden bei der LWK Niedersachsen verschiedene Versuche zur Erprobung alternativer Maßnahmen durchgeführt. Eine dieser Maßnahmen ist die mechanische Bearbeitung im Herbst, die ohnehin gängige Praxis in den Betrieben ist.
Während das Mulchen des Spargelkrautes selbst keine negativen Auswirkungen auf die Spargelfliege hat, trägt das anschließende Fräsen und Formen eines Dammes (auch Winterdamm) dazu bei, die Puppen tief einzugraben. Dadurch gelangen im Folgejahr weniger Fliegen an die Oberfläche.
Es konnte auch gezeigt werden, dass sich die Spargelfliege aktiv zwischen Spargelanlagen bewegt, was die oft beschriebene Standorttreue relativiert. Neue Spargelanlagen sollten daher möglichst in einem Abstand von mindestens 600 m zu bestehenden Anlagen angelegt werden.
Randlagen behandeln
Die Hauptaktivität der Fliegen findet in den Randbereichen der Anlagen statt, so dass eine flächige Behandlung in der Regel nicht erforderlich ist. Zudem werden in Ertragsanlagen nur selten starke Schäden beobachtet. Langjährige Beobachtungen zeigen, dass der Anteil befallener Triebe in Ertragsanlagen im Durchschnitt maximal 40 % beträgt und es kaum zu Triebverlusten kommt.
In Junganlagen und Neupflanzungen mit relativ dünnen Stöcken wurden jedoch regelmäßig Schäden beobachtet, die ab Juni zum Absterben von Trieben führten. Auch hier beschränkten sich die Schäden meist auf den Randbereich der Anlage. In den meisten Fällen kann man der Spargelfliege also gelassen entgegensehen und muss nur in wenigen Fällen tatsächlich mit Insektiziden eingreifen.