CO₂-Emissionen sind ein zentraler Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Besonders die Stromerzeugung trägt erheblich zur Freisetzung von Treibhausgasen bei. Doch wie steht es um die CO₂-Bilanz von Ökostrom? Ist er wirklich so klimafreundlich, wie oft behauptet wird? In diesem Artikel beleuchten wir die CO₂-Emissionen verschiedener erneuerbarer Energiequellen und vergleichen sie mit konventionellen Methoden der Stromerzeugung.
Das Wichtigste in Kürze
- Niedrige Emissionen bei Ökostrom: Erneuerbare Energien wie Windkraft, Wasserkraft und Solarenergie verursachen deutlich geringere CO₂-Emissionen pro Kilowattstunde (kWh) als fossile Energieträger. Beispielsweise liegt der CO₂-Ausstoß von Windenergie an Land bei etwa 8,8 Gramm pro kWh, während konventioneller Strom in Deutschland durchschnittlich 401 Gramm CO₂ pro kWh verursacht.
- Lebenszyklusbetrachtung: Auch bei Ökostrom fallen CO₂-Emissionen an, hauptsächlich durch Herstellung, Transport und Installation der Anlagen. Dennoch sind diese Emissionen im Vergleich zu fossilen Energieträgern minimal.
- Bedeutende CO₂-Einsparungen: Der Wechsel zu Ökostrom kann den CO₂-Fußabdruck eines Haushalts erheblich reduzieren. Je nach Haushaltsgröße können jährlich mehrere hundert Kilogramm CO₂ eingespart werden.
CO₂-Emissionen verschiedener Energiequellen im Überblick
Die CO₂-Emissionen variieren je nach Energiequelle erheblich. Konventionelle Kraftwerke, die fossile Brennstoffe wie Kohle oder Erdgas nutzen, stoßen große Mengen CO₂ aus. Im Gegensatz dazu zeichnen sich erneuerbare Energien durch deutlich geringere Emissionen aus.
Laut Daten des Umweltbundesamtes (UBA) verursachen die verschiedenen Energiequellen folgende CO₂-Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde Strom:
- Braunkohle: ca. 1.150 g CO₂/kWh
- Steinkohle: ca. 798 g CO₂/kWh
- Erdgas: ca. 447 g CO₂/kWh
- Windenergie an Land: ca. 8,8 g CO₂/kWh
- Windenergie auf See (Offshore): ca. 4,4 g CO₂/kWh
- Wasserkraft: ca. 2,7 g CO₂/kWh
- Photovoltaik (Solarenergie): ca. 55,7 g CO₂/kWh
- Biomethan: ca. 67,8 g CO₂/kWh
Diese Zahlen verdeutlichen, dass erneuerbare Energien im Vergleich zu fossilen Brennstoffen eine deutlich bessere CO₂-Bilanz aufweisen.
Lebenszyklus-Emissionen: Was steckt dahinter?
Bei der Bewertung der CO₂-Emissionen von Energiequellen ist es wichtig, den gesamten Lebenszyklus zu betrachten. Dies umfasst die Herstellung der Anlagen, den Transport, die Installation, den Betrieb und schließlich die Entsorgung oder das Recycling. Auch wenn erneuerbare Energien während des Betriebs kaum CO₂ ausstoßen, entstehen Emissionen in den vorgelagerten Prozessen.
Beispielsweise erfordert die Produktion von Solarmodulen Energie und Ressourcen, was zu CO₂-Emissionen führt. Dennoch sind diese Emissionen über die gesamte Lebensdauer der Anlage betrachtet gering. Ähnliches gilt für Windkraftanlagen und Wasserkraftwerke.
Ökostrom und der deutsche Strommix
Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß des deutschen Strommixes lag im Jahr 2023 bei etwa 380 Gramm CO₂ pro kWh. Dieser Wert ergibt sich aus dem Mix verschiedener Energiequellen, sowohl fossiler als auch erneuerbarer. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien konnte dieser Wert in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesenkt werden.
Ein höherer Anteil erneuerbarer Energien am Strommix macht den Strom klimafreundlicher. Dennoch bleibt der Stromverbrauch trotz konjunktureller Schwankungen und Einsparungen infolge der Auswirkungen der Pandemie und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf hohem Niveau.
Dein Beitrag zum Klimaschutz: Wechsel zu Ökostrom
Der Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter ist eine effektive Möglichkeit, deinen persönlichen CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Durch die Nutzung von Ökostrom können Privatpersonen ihren CO₂-Fußabdruck gravierend reduzieren. Im Schnitt sinken die Emissionen von Privathaushalten durch die Nutzung von Ökostrom um bis zu 90%.
Zudem unterstützt du den Ausbau erneuerbarer Energien und trägst aktiv zur Energiewende bei. Es ist jedoch wichtig, bei der Auswahl des Anbieters auf Zertifizierungen wie das „Grüner Strom Label“ oder das „OK Power Label“ zu achten, um sicherzustellen, dass der Strom tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt.
Fazit: Ökostrom als Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft
Erneuerbare Energien bieten eine hervorragende Möglichkeit, die CO₂-Emissionen in der Stromerzeugung drastisch zu senken. Während fossile Energieträger enorme Mengen an Treibhausgasen freisetzen, bleibt die CO₂-Bilanz von Ökostrom über den gesamten Lebenszyklus hinweg minimal. Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft stehen dabei an der Spitze der klimafreundlichen Technologien.
Ein bewusster Wechsel zu Ökostrom ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt in Richtung Klimaschutz. Indem du auf erneuerbare Energien setzt, leistest du nicht nur einen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen, sondern unterstützt gleichzeitig den Ausbau einer nachhaltigen Energieversorgung.