Die Energiewende schreitet voran, und mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wächst auch die Herausforderung, Strom aus Wind und Sonne effizient zu speichern. Batteriespeicher (BESS) spielen dabei eine entscheidende Rolle: Sie stabilisieren das Netz, ermöglichen eine flexible Stromnutzung und helfen, fossile Energieträger schneller zu ersetzen. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Funktionsweise und Bedeutung von Batteriespeichern.
Warum brauchen wir Batteriespeicher?
Erneuerbare Energien sind wetterabhängig: Während an sonnigen oder windreichen Tagen oft mehr Strom produziert wird, als direkt verbraucht werden kann, gibt es zu anderen Zeiten Engpässe. Hier setzen Batteriespeichersysteme an, indem sie überschüssige Energie zwischenspeichern und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen. Dadurch ergeben sich mehrere Vorteile:
- Netzstabilisierung: Batteriespeicher helfen, Lastspitzen auszugleichen und reduzieren teure Eingriffe ins Stromnetz (Redispatch-Maßnahmen), die jährlich Milliarden kosten.
- Flexibilisierung des Strommarkts: Gespeicherte Energie kann dann genutzt werden, wenn sie gebraucht wird, wodurch sich Preisschwankungen abfedern lassen.
- Beschleunigung der Energiewende: Batteriespeicher ermöglichen eine effiziente Nutzung erneuerbarer Energien und reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Kraftwerken.
Batteriespeicher als Ersatz für fossile Kraftwerke
Bis 2030 soll Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigen und nur noch Gaskraftwerke als konventionelle Kraftwerke betreiben. Um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, sind flexible Erzeugungskapazitäten gefragt. Batteriespeicher bieten hier eine kostengünstige und schnell umsetzbare Lösung. Bis 2035 sollen sie einen Großteil der benötigten flexiblen Leistung bereitstellen und damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten.
Standortanalyse und Projektentwicklung
Die Planung eines Batteriespeichersystems beginnt mit einer umfassenden Standortanalyse. Dabei werden verschiedene Faktoren bewertet:
- Genehmigungssituation: Welche behördlichen Vorgaben gibt es für die Errichtung eines Speichersystems?
- Wirtschaftlichkeit: Ist der Standort ökonomisch sinnvoll und langfristig tragfähig?
- Netzintegration: Wie gut ist der Anschluss an das bestehende Stromnetz möglich?
Nach einer positiven Bewertung folgt die technische Vorplanung, bevor das Projekt in der Gemeinde vorgestellt und genehmigt wird. Nach der Bauphase wird das BESS in Betrieb genommen und zuverlässig ins Netz integriert.
Vorteile für Kommunen und Flächeneigentümer
BESS (Batterie Energy Storage Systeme) bringen nicht nur Vorteile für das Stromnetz, sondern auch für Gemeinden und Grundstückseigentümer:
- Langfristige Einnahmen: Flächenbesitzer profitieren von attraktiven Pachtzahlungen über 15 Jahre oder länger.
- Wirtschaftsförderung: Kommunen erhalten zusätzliche Einnahmen durch Gewerbesteuern und Pachtverträge.
- Stärkung der lokalen Infrastruktur: Batteriespeicher tragen dazu bei, dass weniger Windkraft- und Photovoltaikanlagen abgeschaltet werden müssen.
Zukunftsperspektiven und Skalierbarkeit
Im Vergleich zu anderen Speichertechnologien sind Batteriespeicher bereits heute wirtschaftlich und technisch ausgereift. Sie lassen sich flexibel skalieren und bieten eine praktikable Lösung für die Energiewende. Durch die intelligente Vernetzung von Erzeugern und Verbrauchern tragen sie dazu bei, dass Strom immer dann verfügbar ist, wenn er benötigt wird.
Fazit
Batteriegrossspeicher sind ein essenzieller Bestandteil der erneuerbaren Energielandschaft. Sie ermöglichen eine flexible, effiziente und nachhaltige Stromversorgung und tragen zur Stabilität des Netzes bei. Mit der richtigen Planung und Investition sind sie ein wichtiger Bestandteil der Energiewende.